Jetzt also Granada, sogar schon zum zweiten mal und mit schon mehr Erfahrung.
Ehrlich gesagt hatten wir nach den Erlebnissen mit dem Zahnarzt-Besuch in Mérida, México zur Weihnachtszeit (darauf komme ich gern mal zurück, fragt bei Interesse einfach in den Kommentaren nach) keine besondere Lust mehr, mit den Kindern gemeinsam eine große Stadt zu besuchen.
Aber…
Hier gibts (zumindest) einen wirklich guten Zahnarzt. Er versteht sich gut auf die Arbeit mit Kindern. Das haben wir im Wald von einem ex-pat mit Kind erfahren. Einmal haben wir diesen Arzt schon in Anspruch genommen. Jetzt sind wir leider aus diesem Anlass nochmal hier…
Das ältere Kind hat schon wieder Zahnprobleme.
authentisch und entspannt
Mein Eindruck vom ersten Mal hat sich bisher bestätigt. Granada ist eine recht übersichtliche und gemessen an unseren bisherigen Erfahrungen mit Städten (Ciudad de México, Mérida, Pochutla, Rivas) wirklich ziemlich entspannte Stadt. Granada liegt direkt am Cocibolca (Lago de Nicaragua). Die Stadt hat eine spannende Geschichte und einen schönen Ausblick auf den See inklusive Vulkane, Berge und Windräder. Sie ist laut Reiseführer und diverser Erfahrungsberichte anderer Reisender eine wirklich schöne Sammlung von recht gut erhaltenen Bauten aus der Kolonialzeit. Wir schlendern durch die Straßen, staunen über Artefakte aus vergangenen Zeiten, gehen in Museen und Kirchen und sitzen auf plazas und lassen den Trubel um uns treiben….
Uns kommt Granada vor allem lebendig, bunt und erfreulich niederschwellig vor. Sowohl die Menschen als auch die Stadt selber sind einfach, offen und (kinder)freundlich. Die Wege sind meist relativ kurz, sodass sich zu Fuß fast alles in 30 Minuten (Kindertempo) erreichen lässt. Falls es doch mal weiter ist oder einiges zu schleppen, sind die Taxifahrten auch erschwinglich. 20-30 Cordoba, wenn Mensch vorher fragt.
Trotz der klar touristischen Ausrichtung scheint uns das Leben insgesamt noch sehr authentisch.
Beim ersten Besuch nach der eher kargen Zeit im Wald war es für uns ein Geschenk, dass es hier auch einiges an europäisch beeinflusster Küche gibt. ¡Beste Pizza bisher! Recht hochpreisig ist es halt, wie bei einer so touristisch ausgerichteten Stadt zu erwarten ist.
Aber…
Es gibt, wie eigentlich bisher immer, Märkte und auch sehr günstige und wirklich gute Straßenlokale, wo regionale Küche zubereitet wird und wo sowohl das Essen selbst als auch der Preis sehr gut verträglich sind. Also kann Familie hier einerseits in ein Lokal mit regionaler Küche essen gehen und dort um 1200 Cordoba Falafel, Hirtensalat, Pizza und diverse jugos frescos konsumieren. Oder sie kann zum Strassenkoch um die Ecke gehen und dort um 200 Cordoba mit Gallo Pinto con Ensalada y Platano frito satt werden. Dazu noch eine gut bestückte Marktstraße mit frischem Gemüse und Obst. Die Versorgung ist gesichert!